Chronik
Um 1900 bis ca. 1926 war die Kinderbewahrschule,
wie der Kindergarten in dieser Zeit genannt wurde,
bei der ehemaligen Gaststätte Neuhausen auf der
Inratherstr. 465 untergebracht. Mit der Fertigstellung
des Raphaelsheims 1926, fand die Bewahrschule
hier in den vorderen Räumen einen festen Platz. In
dieser Zeit kümmerte sich eine Ordensschwester und
Frl. Gerhards um die Betreuung der Kinder. Schon damals wurde die
Arbeit mit den Kindern am Ablauf des Kirchenjahres orientiert.
So feierte man das Franziskusfest auch im Kindergarten.
In den späten Morgenstunden des 22.6.43 wurde bei einem
großen Bombenangriff wichtige Teile des Raphaelsheim zerstört.
Es gab einen Notkindergarten in den noch bestehenden
Gebäudeteilen des Heims, der aber wegen unzumutbaren Bedingungen
geschlossen wurde.
Mit dem Wiederaufbau des Raphaelsheimes konnte auch
der Kindergarten in Betrieb genommen werden. Nach der
Ordensschwester Franziska übernahm Frau Thelen geb. Becks
(Tante Marga) die Leitung des Kindergartens. Sie erhielt später
eine zusätzliche Hilfe, Frl. Lydia Opgenrath, die neben dem
Raphaelsheim wohnte. Zunächst wurden über 60 Kinder in einem
Raum betreut. Mit einem Einbauschrank unterteilte man dann
diesen Raum, sodaß zwei Gruppenräume entstanden. Dieser
Einbauschrank wurde 1957 im neuen Kindergarten eingebaut.
Viele Kinder aus ärmlichen Verhältnissen mußten im Kinder-
garten gesäubert und gepflegt werden, Putzwasser mußte in
Töpfen erwärmt werden. Man mußte improvisieren. Später, unter
der Mitarbeit von Frau Sauels organisierte man einmal eine
Verlosung, zu der jeder einen Preis im Wert von 0,01 DM spen-
dete. Mit den Einnahmen aus dieser Verlosung konnte man dann
Material für die Arbeit mit den Kindern anschaffen. Ein enga-
gierter Helfer in diesen Zeiten war Pater Anselm. Er half, wo er
immer konnte. Um für die Kinder einmal eine Besonderheit zu
schaffen, organisierte „Tante Marga“ bei der Bäckerei Ackers
gebackenen Lebkuchenteig, aus dem die Kinder dann Lebku-
chenhäuschen kleben konnten. Der Kindergarten beteiligte sich
an der Pfarrprozession, am Tag Maria Empängnis blieb der
Kindergarten geschlossen. Eltern zahlten zunächst 1,–DM, dann
1,50 DM in der Woche für den Kindergartenplatz.
Die Bauplanung des neuen Kindergartens trafen im Anfang Pater
Anselm, Herr Basque (Architekt) und Frau Thelen geb. Becks.
Pater Wunibald konnte dann die Planungsarbeit weiterführen.
Am ersten September 1957 wurde der neue Kindergarten an der
Inrather Str. 574 eröffnet.
In jener Zeit galt dieser Kindergarten als einer
der modernsten in ganz Krefeld. In drei Gruppen konnte
man 90 – 100 Kinder betreuen. Frau Schmitz, die bis 1982 im
Kindergarten Leiterin war, beteiligte sich mit den damaligen
Erzieherinnen und Helferinnen an der Pfarrprozession. Feste wir
St. Martin und Nikolaus wurden ebenfalls gefeiert.
Der damals modernste Kindergarten Krefelds zeigte erhebliche
Baumängel. 1974/75 wurde er kostenintensiv modernisiert. Eben-
falls wurde das Außengelände saniert und der Kindergarten er-
hielt eine neue Einrichtung.
Ende 1982 tritt Frau Schmitz nach 25 Jahren in den Ruhestand.
Frau Becker, die von 1973 bis 78 Gruppenleiterin im Kinder-
garten war, übernimmt am 1.1.83 die Leitung des Kindergartens.
Pionierarbeit mußte geleistet werden, damit pädagogische Arbeit
mit Teamgeist gekoppelt werden konnte. Viele Aktivitäten er-
arbeitete das Kindergartenteam. Die Arbeit wurde mit sehr viel
Freude und Einsatz des Personals in Angriff genommen.
Ein erneutes kostenintensives Bauvorhaben wurde 1990
eingeleitet. Herr Klinkenberg plante mit dem Kirchenvorstand und dem
Personal den Umbau, der 1992 mit dem Einbau der neuen
Fenster beendet wurde.
Beim Tag der offenen Tür stellte man den interessierten
Anwohnern den umgebauten Kindergarten vor.
Hanni Becker