Pater Julius (Jakob) Vogt

Pater Julius 2010

Pfr. Julius Jakob Vogt.

geb. 19. Juli 1938

in Ödsbach (Schwarzwald)

gest. 9. März 2014
in Krefeld-Inrath

Schon als kleiner Junge träumte er vom Priesterberuf.

Es war ein langer und schwerer Weg dorthin. Mit 11
Jahren von daheim fort ins Internat trieben ihn Schläge
und Heimweh die ersten 3 Jahre vorwärts. Auch in den
folgenden 6 Jahren bis zum Abitur war manches Lastende
nur mit Blick nach vorne zu ertragen und zu überwinden.
Sehr erhellenden Studienjahre und das tiefe Erlebnis
seiner Priesterweihe und Heimatprimiz vergalten ihm
alle bisherigen Mühen und heimliche Tränen.

Die Zeit als
Gefängnis-, Wallfahrts- und Aushilfspriester vergingen
wie im Flug.
Zum 1.1.1968 als Pfarrseelsorger in Krefeld-Inrath berufen,
fand er nach langen Wanderjahren endlich
seine berufliche Heimat

in der Gemeinde und seine geistliche Heimat in der Klosterfamilie.
Bemüht, beides miteinander zu verknüpfen,
trug er mit viel Engagement dazu bei,
dass das Kloster endlich auch für die Gemeinde
zu einem Stück offener Heimat wurde. Schlicht, wie er
es von zuhause gelernt hatte, und dennoch unerschütter-
lich und voller Überzeugungskraft verkündete er seine
Christusliebe als die offene Tür zwischen Gott und den
Menschen. Was ihm seine Heimatgemeinde und sein
Primizprediger P. Edilbert Schülli
als Bitte und Auftrag für sein
Priesterleben mitgab, versuchte er wenn auch manch-
mal mit verdeckter Herzlichkeit uns Glauben nahe zu
bringen.
In seiner Wirkungszeit hat er viel für unsere Gemeinde getan.
An der Hauptschule gab er Religionsunterricht, Förderte die Jugend
(Disco, Pfadfinder ,Mädchengruppe usw.)
Er war der Wegbereiter des Inrather Kinderfestes,
Ehrenmitglied bei der KG Klosterbrüder, Kurat der Pfadfinder,
Präses bei den Inrather Schützen u.v.m.
Egal wann man zu ihm kam , er hörte einem immer zu .
Dadurch entwickelten sich auch besonders viele Freundschaften
die den Zusammenhalt der Vereine und Gemeindemitglieder förderten.
Ganz bekannt war aber auch wenn man ihn besuchte,
sollte man besser ohne Fahrzeug kommen.
Denn man kam bei den Gesprächen selten mal ohne
ein leckeres Getränk nach Haus.
Das hat sich soweit entwickelt ,dass sogar manches mal
ein Schnäpschen auf sein Wohl getrunken wird ,
vielleicht mit einer Bitte verbunden,
er möge uns Inrather in der Gemeinschaft beschützen
oder zu anderen Anlässen helfen.

Als er am 9.3.2014 kurz vor seinem 50jährigen Priesterjubiläum starb
war die Gemeinde sehr betroffen.

Die Gemeinde feierte trotz seinem Ablebens als Ehrengedenkfeier die Festmesse
in der Elisabeth v.Th. Kirche unter großer Beteiligung nach.

Einige die ihn in Ödsbach auf dem Friedhof besuchen haben ein Ritual.
Sie trinken mit ihm am Grab einen Schnaps auf sein wohl.


Nicht nur, dass wir mit ihm unseren letzten. eigenen
Pfarrer sondern auch ihn, als unseren Priester und Seelsorger
verloren haben, lässt uns in Trauer aber auch Dankbarkeit
seiner gedenken.

Das was uns übrig bleibt ist die Erinnerung
und ein von Ihm herausgegebenes Buch.

Letzte Ruhestätte in Ödsbach