Hülser Straße 471
Die Geschichte des Raphaelsheimes
Nach dem 1. Weltkrieg wurde in der größer werdenden Gemeinde das Fehlen eines Gemeindehauses für Vereine und Gemeindeleben immer spürbarer. So reifte ein Baubeschluß. Es bedurfte jedoch einer juristischen Person als Träger und Finanzier des zu erstellenden Gemeindehauses, weil das Rektorat St. Elisabeth -Inrath als „Unterabteilung“ der Pfarre St. Anna keine eigene Rechtspersönlichkeit und Vermögensverwaltung besaß. Man gründete deshalb in den frühen 20iger Jahren den Jugenschutzverein e.V.,, dessen einzige Aufgabe sein sollte, ein Gemeindehaus zu bauen, zu finanzieren und ständig zu unterhalten, vornehmlich für die Jugend. Erste Vorsitzende wurde Frau Gaier. die gemeinsam mit Pater Raphael, dem Pfarrektor, zügig ans Werk ging. Die wechselvollen Geschichte fängt schon 5 Jahre zuvor an mit der Erhebung des Seelsorgebezirks Inrath zu einem Pfarrektorat ( eine Art selbständige Pfarrei, vermögensrechtlich allerdings St. Anna unterstellt – bis 1971).Auf Initiative des ersten damaligen Pfarrrektors, P. Raphael begann eine fast beispiellose Sammelaktion für das Projekt. „Baubeginn 1926“ Jahrelang zogen die Messdiener und oberen Volksschulklassen Sonntag für Sonntag von Haus zu Haus, um ein erstes Stammkapital zusammenzutragen Am Stephansfest 1926 konnte, dank unermüdlicher Spendenbereitschaft, das Raphaelsheim eingeweiht werden. Im gleichen Jahr, so berichtet die Klosterchronik, bekam Inrath dank der Bereitstellung eines Grundstücks auf dem Klosterareal zum Bau einer Trafo-Station erstmals elektrisches Licht. Damit konnte auch das Heim bis in die späten Abendstunden hinein für die Jugendarbeit und das Vereinsleben genutzt werden, was denn auch reichlich geschah. Reges Leben erfüllte das „Heim“, wie es allgemein kurz genannt wurde, nicht zuletzt wegen der im Keller von „Tepest Dueres“ betriebenen Kneipe,die wiederum wesentlich zur Finanzierung des Hauses beitrug. Schikanen der Nazis liefen ins Leere, da das Heim, am 22.6.1943 von Brandbomben getroffen, total ausbrannte. Nach dem 2. Weltkrieg konstituierte sich der Jugendschutzverein unter Vorsitz von Peter Aretz sehr bald neu und die Wiederaufbauplanung wurde betrieben. Bereits im Jahre 1950 wurden in dem hinteren Trakt des Raphaelsheimes Gruppenstunden der PfarrJugend abgehalten. Die vorderen Räume an der Straße, in denen von Anfang an eine Kinderbewahrschule untergebracht war, konnten erst 195o wieder bezogen und nach dem Umzug in den 1957 !!! neu errichteten Kindergarten für Bücherei und Jugendarbeit genutzt werden. Der Saaltrakt- völlig zerstört – wurde beim Wiederaufbau unterkellert ,um das Raumprogramm zu erweitern. Der obergeschossige Saal wurde bis Ende 197o an die Stadt als Turnhalle vermietet, weil der Jugendschutzverein außer immer spärlicher fließender Beiträge sonst außerstande gewesen wäre, die Bausubstand „notdürftig“ zu erhalten. Ende der 50-er Anfang 1960 beabsichtigte der Jugendschutzverein das Raphaelsheim an einen Handwerkermeister ( H.Leurs) zu verkaufen, der nach der Übernahme eines Inrather Handwerksbetriebes ( Fa. Aretz) das Gebäude als Werkstatt usw. umbauen wollte. Die vom Vorstand des Jugendschutzvereins vorgelegte Absicht über einen Verkauf wurde mit einer Mehrheit der Vereinsmitglieder bei einer Versammlung abgelehnt. Mit einer „gezielten“ Aktion waren die notwendigen Stimmen gegen den geplanten Verkauf organisiert worden, denn der Verkauf war nicht nur mit einem private Hintergrund verknüpft sondern hätte auch die Jugendarbeit am Inrath gefährdet. Ob das damals geplante bzw. versprochene Jugend- und Pfarrheim neben dem heutigen Kindergarten auf der Inrather Straße jemals gebaut worden wäre, ist aus der heutigen Sicht kaum zu sagen. Der 1954 gegründete Pfadfinderstamm der DPSG hatte seinen ersten Gruppenraum im ehemaligen Luftschutzkeller mit einem Schachtausgang zum Heimweg. Die DJK-Alverna-Inrath spielte Tischtennis in den Kellerräumen, wo sich jetzt der Truppraum und abgeteilte kleinere Räume befinden. Mit Pater Wunibald wurde nach Plänen des Architekten Basque in zwei Abschnitten (1954: Keller, 1958: Saal) das Haus neu gebaut, während die beiden Kopfstücke in bereits alter Form teils schon vor der Währungsreform wieder hergestellt waren. Die Finanzierung des Unterhalts war für den Verein sehr schwierig, so dass einige Jahre große Teile des Hauses vermietet waren. In der Zeit des späteren und auch letzten Vorsitzenden, H.J. Stader, wurde Anfang der 60er Jahre verstärkt Mitgliederwerbung zwecks Steigerung der Beitragseinnahmen betrieben, um eine Hypothek für dringende Instandsetzungen und Verbesserungen aufnehmen zu können. Ziel war, das Haus wieder ganz der Gemeinde zur Verfügung zu stellen, was dann schrittweise auch gelang. Die Arbeiten wurden wie eh und je weitgehend von ehrenamtlichen Helfern – vornehmlich aus Kreisen der Pfadfinder – und mit Hilfe zahlreicher zusätzlicher Sach- und Geldspenden geleistet. Die vorderen Räume an der Straße, in denen von Anfang an eine Kinderbewahrschule untergebracht war, konnten erst 195o wieder bezogen und nach dem Umzug in den 1957 !!! neu errichteten Kindergarten für Bücherei und Jugendarbeit genutzt werden. Der Saaltrakt- völlig zerstört – wurde beim Wiederaufbau unterkellert, um das Raumprogramm zu erweitern. Der obergeschossige Saal wurde bis Ende 197o an die Stadt als Turnhalle vermietet, weil der Jugendschutzverein außer immer spärlicher fließender Beiträge sonst außerstande gewesen wäre, die Bausubstand „notdürftig“ zu erhalten. Erst 1971 als St. Elisabeth Pfarrei und auch vermögensrechtlich selbständig geworden auch das Raphaelsheim vom Jugendschutzverein übernahm, konnten wir das Heim in zwei großen Sanierung – und Erweiterungsmaßnahmen so herrichten und nutzbar machen, wie es heute dasteht. Allerdings ,und das möchte ich allen derzeitigen und künftigen Nutznießern unseres Raphaelsheimes eindringlich zu Bewusst-sein bringen : Ab dem Jahr 2007 ziehen mit der allgemeinen Verknappung der Kirchensteuermittel erneut dunkle Wolken über unser Heim hin. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir es mit Ihrer Unterstützung und Hilfe schaffen werden, uns das Raphaelsheim zu erhalten. Ich und mit mir der Kirchenvorstand haben nicht den Ehrgeiz, uns in die vorderste Linie der Abrisssparmeister einzureihen. Wir sind zuversichtlich, und wenn das alte Haus, dem man das hohe Alter wirklich nicht ansieht, reden könnte, würde es uns mit seiner langen Erfahrung darin bestätigen:“ Aus Spenden bin ich geboren, dank dem Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer aus Ruinen wieder auferstanden, mit kirchlicher Reha-Hilfe fit gemacht, um meinen vielfältigen Dienst, angefangen an den Krabbel – Kinder- und Jugendgruppen, über Feste, Vereine und Sitzungen bis hin zu den Senioren als Gastgeberin voll auszufüllen .Ihr braucht mich, Ihr wisst das und ich hoffe, Ihr unterstützt mich dabei. Herzlichen Glückwünsch, dir, du altes Haus und uns allen,dass wir Dich schon so lange haben und gern noch langebehalten wollen. Dieser Text wurde aus verschiedenen Texten aus Pfarrschriften und von verschiedenen Autoren zusammengesetzt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Autoren Pater Julius Vogt , Heinz Floehr , Georg Rixen. |